BETEILIGUNGSPROZESSE

Von , 2011/08/23 15:05

Beteiligungsprozesse zu organisieren und die Möglichkeiten des Instrumenteneinsatzes
Beteiligungsprozesse sind in allen Planungsbereichen inzwischen gängige Praxis. Seit Stuttgart 21 wissen wir allerdings, dass die Einbindung der Bürger von besonderer Bedeutung ist, wenn es darum geht, Großprojekte durchzusetzen. Für uns fängt Beteiligung bereits bei kleinen Projekten an wie z.B. Maßnahmen im Rahmen einer Quartiersentwicklung umzusetzen. Zunehmend wichtiger wird die  Kommunikation über komplexe Themen, um integrative Ansätze von Entwicklungen deutlich zu machen. Deshalb setzten wir verschiedene Instrumente ein, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen und die Prozesse in der Stadtentwicklung unterstützen.

Seit 2016 setzten wir u.a. die SZENARIOTECHNIK ein. Es ist eine Anwendung für eine Strategieentwicklung und Überprüfung sowie ein frühzeitiges Erkennen von Veränderungsmöglichkeiten durch Sensibilisierung für die Zukunft. Diese Technik haben wir in Gemeinden wie Rodewisch und in Großschönau jeweils mit der kommunalen Verwaltung eingesetzt. Die Intention war hier, die Verwaltung gleichzeitig und parallel in den begonnenen Zukunftsprozess 2030 der Gemeinden (mit diversen Akteuren aus der Zivilgesellschaft) einzubeziehen. Es war ein dynamischer Prozess, der den Verwaltungsmitgliedern nicht nur Erkenntnisse vermittelte, sondern obendrein mit viel Engagement betrieben wurde und auch mit „Spaß an der Sache“ (Mindmap – Entwicklung) einherging.

Aktuelle Projekte, die u.a. die Beteiligungsprozesse wiedergeben sind:

– Großschönau: Werkstattverfahren: Neuer Jugendtreff  im Bahnhof >>>
– Stadt Glauchau, Werkstattverfahren: Neue Projektideen werden zum Scherberg gesucht >>>

Intensiver haben die Beteiligungsprozesse 2011 mit dem Kommunikationsprojekt: Sonnenberg-Image (Branding) begonnen. Hier haben wir die Möglichkeiten des Internets genutzt und eine Diskussionsplattform für einen Stadtteil  und seiner BürgerInnen in Chemnitz eingerichtet.

Im Kommunikationsprojekt Sonnenberg-Image ist das Herzstück des Beteiligungsprozesses die für alle offene Diskussionsplattform www.sonnenberg-online.de, wo sich alle Aktivitäten bündeln. Die Plattform funktioniert nicht nur als Schaufenster des Stadtteils, sondern auch als Informationsmarkt. Hier werden alle Aktivitäten vorbereitet, begleitet, ausgewertet und zur Diskussion gestellt. Beteiligung ist hier ganz direkt möglich, indem zu jedem Beitrag Kommentare abgegeben werden können.
Ein weiteres digitales Medium ist die Ideenmaschine unter www.sonnenberg-ideenmaschine.de, wo sich jeder registrieren und seine eigenen Ideen zum Stadtteil zur Diskussion stellen kann.

2. Das World Café

Als Instrument für bürgernahe Beteiligungsrunden bietet das World Café einen niederschwelligen Einstieg für alle Beteiligten. Jeder kann mit jedem reden ohne auf Hierarchien oder Positionen achten zu müssen. Arbeitsergebnisse werden mit moderierter Begleitung an den Tischrunden aus den Gruppen selbst generiert, so dass hier tatsächlich eine „echte“ Beteiligungsmöglichkeit entsteht.
Veranstaltungen im Rahmen der Leitbildentwicklung zum Stadtteil Sonnenberg.

3. Workshops/ Werkstätten

Ein Effektives Instrument für die Erzielung von konkreten Arbeitsergebnissen z.B. bei Platzgestaltungen oder Quartierentwicklungen sind thematische Workshops. Die inhaltliche organisatorische Vorbereitung erfolgt mit dem Auftraggeber und beteiligten lokalen Akteuren. Die Veranstaltungen werden ausgewertet und dokumentiert.
Platzgestaltung Tiefer Keller, IBA-Projekt Stadt Merseburg, Eigentümerworkshops NSP-Pilotprojekt „Konserviertes StadtQuartier“.

4. Aufsuchende Beteiligung im Bereich Akteure/Stakeholder

Für alle Projekte im Bereich Stadtumbau, Stadt- oder Regionalentwicklung sind Expertengespräche zum Einstieg ins Projekt bzw. im Zuge der Umsetzung elementarer Bestandteil des Planungs- und Entwicklungsprozesses.  Maßgebliche Akteure aus den Bereichen Wohnungswirtschaft, Bildung, Gewerbe und Kultur werden je nach Bedarf und Themen bereits in den Startphasen der Projekte zum Interview aufgesucht, um hier ein möglichst breite Meinungsbilder zu erhalten und die Interessen auszuloten.

 

5. Aufsuchende Beteiligung im Bereich Kinder/Jugendliche

Die Zusammenarbeit mit Schulen ist oft der Schlüssel für mehr Beteiligung im Projekt. In den örtlichen Schulen und Jugendklubs veranstalten wir u.a. Diskussionsrunden zum Stadtteil, die jeweils in die Entwicklung konkreter Ideen münden, führen Befragungen durch, geben auch Anleitung zur Kommunikation mit modernen Medien.
u.a. Schülerkurse in Grimma West mit Landschaftspflegeverband Muldenland e.V., Schülerbefragung zu den Bunten Gärten, Posting  in der Ideenmaschine bei www.sonnenberg-online.de

6. Aktivierung durch Aktionen

Der Fotowettbewerb “lost and found” prämiert das beste Bild zur Imagekampagne. Voraussetzung: der Stadtteilflyer oder die Stadtteilpostkarte sind darauf zu sehen. Mitmachen können alle bis 25.
Am LOGO-Wettbewerb für den Sonnenberg können sowohl Laien als auch Profis teilnehmen.
Die Juroren für beide Wettbewerbe setzen sich aus Akteuren vom Sonnenberg zusammen.

7. Prozesssteuerung unter Beteiligung lokaler Akteure

Die Einrichtung einer projektbezogenen Lenkungsgruppe schafft i.d.R. eine Plattform, die alle wesentlichen Akteure und Multiplikatoren im Projekt vereint, so z.B. Stadtverwaltung,  Stadtteilmanagement/ Gewerbemanagement, Wohnungsunternehmen, und ermöglicht eine abgestimmte Vorgehensweise, die unterschiedliche Akteursperspektiven integriert.

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