Bebauungskonzeption Stadt Pirna „Vogelwiese“
Im Rahmen einer Variantenuntersuchung hat die Stadt Pirna 2013 vier Büros angefragt, Bebauungskonzepte für das Areal Vogelwiese zu entwickeln.
Der Vorschlag von planart4 und den beiden teilnehmenden Architekten Holger Just sowie Claus Krüger:
Auszug aus der Projektidee:
Der Entwurfsansatz gliedert das Baugebiet in zwei Strukturbereiche mit unterschiedlichen Qualitäten. Korrespondierend mit dem geplanten Ausbau der Karl-Büttner-Straße schlagen wir eine kompakte straßenbegleitende Bebauung mit klarer paritätischer Erschließung über diesen neuen Verkehrsraum vor. Die neue Straße erhält dadurch eine überzeugende Straßenraumqualität und bietet gute Voraussetzung für die Adressbildung des neuen Wohnquartiers.
Zwei Stichstraßen ermöglichen die Erschließung der dahinterliegenden Innenbereiche, die mit einer aufgelockerte Bebauung versehen werden. Geplant sind Einzelhäusern auf stark durchgrünten Grundstücken mit individuellem Zuschnitt. Dem „strengen“ Ordnungsprinzip der zur Karl-Büttner-Straße orientierten Bebauung werden weiche Formen entgegengesetzt, die eine individuelle bauliche Entwicklung im Inneren zulassen. Die Gruppierung der Gebäude ermöglicht überschaubare Nachbarschaften und schafft darüber hinaus in den Innenbereichen Raum für Gemeinschaft.
Bauliche Gestaltung
Als Adresse besitzt die Karl-Büttner-Straße eine starke Außenwirkung und sollte möglichst einer Formensprache folgend qualitativ hochwertig bebaut werden. Unser Vorschlag setzt auf eine moderne Formensprache mit verketteten Doppelhäusern. Die Bebauung ist zweigeschossig vorgesehen und geschlossen.
Im Innenbereich könnten zwei gestalterisch voneinander abweichende Bereiche entstehen. Gestaltungsvorgaben werden in Bezug auf die jeweilige Straßenlage vorgenommen. Die Bebauung ist mit Einfamilienhäusern ein- bis zweigeschossig vorgesehen.
Grünplanerische Konzeption
Die aufgelockerte Bebauung der Innenbereiche mit ihren großzügigen Grundstücken schafft weiche Übergänge zu den öffentlichen Grünbereichen im Westen des Plangebietes. Die innerhalb des Grünzuges verlaufenden Wegeführungen ergänzen das Wegenetz um Pirna für die Naherholung. In Verlängerung der Bernhard-Muth-Straße erfolgt eine Wegeführung mit Anschluss an die Hauptstraße. Der geplante Burglehnpfad wird in nördliche Richtung an diese Wegeverbindung angeschlossen. An deren Schnittpunkt hat die Gemeinde ein Spielplatz vorgesehen.
Ein weiter Anschluss an das Wegenetz ist über die nördliche Stichstraße möglich. Hier sind ebenfalls Spielanlagen denkbar, z.B. in Verbindung mit der Teichanlage als Wasserspielplatz.
Vorgaben für die Gestaltung privater Grünflächen erfolgen im Bereich der Karl-Büttner-Straße für die Vorgärten, die Innenbereiche sind individuell zu gestalten.
Ökologischer Ansatz
Die Entwurfsidee passt zum „European Energy Award“ der Stadt Pirna und entwickelt die Ziele für Klimaschutz und Energieeffizienz für das Baugebiet weiter.
Ziele für das nachhaltige Bauen sind:
- Minimierung des Energieverbrauchs während Herstellung und Betrieb
- Schonung der natürlichen Ressourcen durch Bevorzugung nachwachsender Rohstoffe
- Verminderung von Emissionen während Herstellung und Betrieb
- Minimierung der Bodenversiegelung
- Erhalt und Schaffung von Lebensräumen für Flora und Fauna
- Verbesserung des Mikroklimas durch das Anlegen von Grünflächen, Gehölz- und Baumpflanzungen, Fassaden und Dachbegrünungen
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